© CDU Mühlheim am Main 2020 - 2023
Haushaltsrede 2022
Haushaltsrede von Marius Schwabe (CDU-Fraktion)
Die
Allianz
für
Mühlheim
ist
angetreten,
um
unsere
Heimatstadt
voranzubringen.
Wir
wol
-
len
mehr
Sicherheit,
mehr
Stadtentwicklung,
mehr
Bürgerbeteiligung
sowie
mehr
Umwelt-
und
Klimaschutz.
Mit
unserem
Änderungsantrag
schaffen
wir
all
dies
–
ohne
Steuererhö
-
hung und ohne den Haushalt negativ werden zu lassen.
Der
Stadtkämmerer
und
Bürgermeister
war
daran
nicht
beteiligt
–
schlimmer
noch,
er
hat
sich
der
Arbeit
verweigert.
Der
von
ihm
vorgelegte
Haushalt
–
er
nennt
es
Verwaltungs
-
haushalt
–
ist
der
langweiligste
und
unkreativste,
den
ich
in
den
letzten
20
Jahren
hier
gesehen habe.
Der
Haushaltsentwurf
trägt
noch
nicht
einmal
ihre
eigene
Handschrift
Herr
Bürgermeister
oder die der SPD.
Sie
haben
unsere
volle
Unterstützung,
wenn
Sie
endlich
Wege
aus
dem
Dauerprovisiorium
B43 aufzeigen oder ein Investitionsprogramm für unsere stellenweise maroden Spielplätze auflegen.
Die
einzige
nennenswerte
politische
Initiative
der
SPD
war
der
Versuch
einer
Kampagne
gegen
die
Anpassung
der
Kinderbe
-
treuungsbeiträge.
Eine
Anpassung,
welche
die
SPD
mit
dem
Doppelhaushalt
der
Großen
Koalition
längst
mit
beschlossen
hatte! Das nenne ich Doppelmoral.
Nun
also
will
die
SPD
die
Eltern
zur
Finanzierung
der
Investitionskosten
im
Kinderbetreuungsbereich
heranziehen
–
ich
bin
sehr
gespannt.
Im
Übrigen
hätte
Ihr
Bürgermeister
liebe
SPD,
das
auch
ohne
Beschluss
längst
machen
können.
Der
Baube
-
reich liegt ebenso in seiner Verantwortung, wie der Bereich der Bürgerbeteiligung.
Man
kann
ja
als
Bürgermeister
und
Stadtkämmerer
keine
Lust
haben,
unsere
schöne
Heimatstadt
positiv
zu
gestalten,
aber
dann
sollte
man
sich
doch
zumindest
die
Mühe
machen
und
die
finanzielle
Zukunft,
für
die,
die
da
nachfolgen
werden,
nicht
kaputt zu machen.
Wir
haben
hier
heute
einen
reinen
Verwaltungshaushalt
ohne
Inspiration,
ohne
Elan,
ohne
Engagement
vorliegen.
Das
vom
Kämmerer
politisch
zu
verantwortende
Defizit
von
über
4
Millionen
Euro
wird
durch
einen
kräftigen
Griff
in
die
außerordent
-
lichen
und
ordentlichen
Rücklagen
ausgeglichen,
mit
der
Folge,
dass
jetzt
nicht
nur
das
kleine
Sparschwein
-
was
wir
hatten
- leer, sondern tot ist!
Herr
Bürgermeister,
das
zeigt,
wie
wenig
Einsatz
und
wie
wenig
Mühe
Sie
sich
für
den
Haushaltsausgleich
gegeben
haben.
So
frei
nach
dem
Motto,
oh
das
nehme
ich
mal
–
die
4
Mio.
Rücklage
-,
bevor
ich
mich
anstrengen
muss.
Dann
sind
zwar
alle Rücklagen weg, aber ich habe keine Arbeit. Das ist der erste Schritt von Amtsmüdigkeit, meine Damen und Herren.
So
geht
das
nicht,
so
darf
man
als
hauptamtlicher
Stadtkämmerer
und
Bürgermeister
nicht
arbeiten.
Sie
werden
von
teu
-
rem
Steuergeld
dafür
bezahlt,
dass
Sie
hier
einen
soliden
und
ehrlichen
Haushalt
einbringen,
mit
dem
wir
als
ehrenamtliche
Stadtverordnete dann auch arbeiten können.
Und
daher
war
es
auch
richtig,
dass
der
erste
Entwurf,
den
Sie
versucht
haben,
hier
einzubringen,
es
gar
nicht
erst
hier
ins
hohe
Haus
geschafft
hat.
Das
war
ein
Trauerspiel!
Jetzt
hängen
wir
zeitlich
mit
diesem
Haushalt
etwa
vier
Monate
nach
–
und
das
haben
alleine
Sie
zu
verantworten.
Mitnichten
hatte
das
was
mit
den
„politischen
Projekten“
der
Allianz
zu
tun,
sondern
es
hatte
etwas
damit
zu
tun,
dass
Sie
dachten,
Sie
ziehen
sich
mal
aus
der
Arbeit
raus,
stellen
Ihre
Arbeit
ein
und
lassen diese Arbeit mal das Ehrenamt machen. Vielleicht auch, weil Sie hofften, dass wir es zeitlich nicht hinbekommen.
Die
Allianz
hat
dagegen
sehr
transparent
agiert.
Wir
haben
alle
wichtigen
Weichenstellungen
mit
Anträgen
lange
vor
der
Einbringung
des
Haushalts
beraten
und
beschlossen.
Sie
wussten
also
sehr
genau,
was
einzuarbeiten
ist
–
bloß
geschehen
ist
nichts.
Stattdessen
Nebelkerzen
–
angeblich
seien
die
Wünsche
der
Allianz
unbezahlbar,
die
politischen
Wünsche
unklar
und auch nicht umsetzbar. Ein Haushalt mit diesen Themen nicht genehmigungsfähig.
Die
Haushaltsberatungen
und
die
heutige
Verabschiedung
zeigen
genau
das
Gegenteil.
Es
wäre
für
einen
hauptamtlichen
Bürgermister
eine
recht
einfache
Aufgabe
geworden,
den
Haushalt
ausgeglichen
einzubringen
und
auch
die
politischen
Projekte mit einzuarbeiten. Wir werden das heute ja auch schaffen – und zwar aus dem Ehrenamt heraus.
Zur
Wahrheit
gehört
aber
auch,
und
das
brauchen
wir
nicht
zu
verstecken,
dass
wir
uns
als
ehrenamtliche
Kommunalpoliti
-
ker
hierfür
professionelle
Beratung
und
Unterstützung
geholt
haben
–
ja
holen
mussten.
Unsere
Fragen
wurden
vom
Bürgermeister
nur
teilweise
und
nur
oberflächlich
beantwortet
–
auch
bei
wiederholter
schriftlicher
Nachfrage.
Kann
man
als
Bürgermeister
alles
machen,
wenn
man
keine
Lust
und
Freude
an
seiner
Arbeit
hat.
Aber
es
geht
letztlich
zu
Lasen
dieser
Stadt.
Der
Experte,
der
uns
übrigens
beraten
hat,
wird
über
unsere
Fraktionsmittel
bezahlt
und
das
sind
auch
Steuergelder.
Aber
was
sollen
wir
anderes
tun,
als
die
Beratung,
die
vom
Bürgermeister
nicht
kommt,
auf
anderem
Weg
teuer
einzukau
-
fen?
Meine
Damen
und
Herren,
es
ist
schon
erstaunlich:
Man
steht
regelmäßig
bei
Haushaltsreden
hier
vorne
und
denkt,
viel
schlimmer
kann
es
eigentlich
nicht
mehr
kommen.
Finanzkrise,
Coronakrise,
Krieg…
und
man
sucht
stetig
nach
Superlati
-
ven, um diesen Herausforderungen finanzpolitisch zu begegnen.
Schon
seit
Jahren
warne
ich
an
dieser
Stelle
beispielsweise
vor
den
verheerenden
Auswirkungen
von
steigenden
Zinsen.
Die
Wahrscheinlichkeit,
dass
wir
das
im
nächsten
Jahr
sehen
werden,
ist
ziemlich
hoch.
Und
wenn
Sie
sehen,
welche
Schulden
-
berge
sich
in
Mühlheim
mittlerweile
türmen:
Ich
sage
mal,
dagegen
war
das,
was
wir
vor
17,
15
oder
auch
noch
12
Jahren
hatten, ein kleiner Hügel.
Das
Leben
auf
Pump
wird
wieder
teuer
werden
und
wir
werden
wieder
und
noch
viel
stärkere
Anstrengungen
auf
das
Ab
-
bauen von Schulden legen müssen, um überhaupt noch handlungsfähig zu bleiben.
Auch
der
vom
Kämmerer
vorgelegte
Haushalt
ist
–
trotz
oder
vielleicht
gerade,
weil
seiner
Uninspiriertheit
–
in
einer
groben
Schieflage.
Was
ist
Ihr
Sparbeitrag
zu
diesem
Haushalt
Herr
Bürgermeister?
Wir
konnten
hier
keinerlei
Ansätze
erkennen.
Im
Gegenteil
–
wenn
etwas
gespart
wird,
dann
wird
es
in
den
allgemeinen
Konsolidierungsbeiträgen
vermauschelt.
Unübersichtlich,
in
-
transparent und für niemanden (außer vielleicht für Sie selbst) nicht nachvollziehbar.
Damit machen Sie vor allem eins: Sie machen es sich viel zu leicht!
Natürlich
kann
man
sagen,
dann
sollen
halt
die
anderen
die
Kohlen
aus
dem
Feuer
holen.
Ja,
machen
wir,
wir
entscheiden
natürlich
und
wir
drücken
uns
auch
nicht
vor
dieser
Verantwortung.
Ja,
wir
hätten
uns
auch
alle
Positionen
im
Haushalt
1:1
vornehmen
können
und
ja,
ich
bin
ganz
sicher,
dass
wir
da
noch
einen
erheblichen
Betrag
hätten
heraussparen
können.
Aber
das
werden
wir
hier
und
heute
nicht
tun.
Niemand
anderes
weiß
es
eigentlich
besser
als
der
Kämmerer,
wo
und
welche
Stellschrauben
noch
gedreht
werden
können.
Wir
erwarten,
dass
Sie
diese
Stellschrauben
drehen
und
wir
erwarten,
dass
wir
mit
einem
ordentlichen
Jahresergebnis
das
Haushaltsjahr
abschließen.
Gerne
können
Sie
bei
den
eigenen
Verfügungs
-
mitteln
anfangen,
die
wir
ebenfalls
unangetastet
lassen.
Es
werden
noch
weitere
Einnahmen
über
den
Sparkassenzweckver
-
band
hereinkommen,
Stellen
werden
nicht
besetzt
werden
können
und
allein
die
Tatsache,
dass
wir
diesen
Haushalt
so
spät
beschließen
und
damit
relativ
spät
genehmigt
bekommen,
wird
schon
zu
nicht
unerheblichen
Einsparungen
führen.
Wir
erwarten
einen
Baukostenzuschuss
von
fast
1
Mio.
in
Sachen
Kinderbetreuung
RWS,
die
ebenfalls
noch
nicht
im
Haushalt
eingearbeitet wurde.
Schon
jetzt
kündige
ich
an,
dass
wir
in
einem
weiteren
Antrag
die
genauere
Darstellung
der
Jahresergebnisse
bis
auf
die
unteren
Ebenen
verlangen,
um
diese
besser
mit
den
Plan-
und
IST-Zahlen
vergleichen
zu
können.
Ein
ordentliches
Control
-
ling ist daher derzeit für uns als Stadtverordnete nicht möglich.
Das
Thema
Konsolidierungsbeiträge
werden
wir
ebenfalls
anpacken
und
haben
das
Ziel,
diese
abzuschaffen.
Was
hier
vor
Jahren
mit
überschaubaren
Beträgen
klein
angefangen
hat,
verstößt
mittlerweile
gegen
das
Prinzip
der
Haushaltsklarheit
und
Haushaltswahrheit.
Unser
Experte
war
entsetzt,
wie
wenig
nachvollziehbar
wir
hier
arbeiten
und
wie
intransparent
gegenüber der Stadtverordnetenversammlung das Zahlenwerk präsentiert wird.
Es
muss
mehr
Klarheit
her,
wo
tatsächlich
welche
Kosten
eingeplant
sind
und
zur
Wahrheit
gehört
auch,
wo
tatsächlich
gespart wird.
Und
weil
es
eben
genau
so
nicht
weitergehen
kann
und
wir
eben
keine
Übersicht
über
die
Konsolidierungsbeiträge
haben
–
obwohl
wie
diese
übrigens
eingefordert
haben
–
werden
wir
die
weitere
Erhöhung,
die
jetzt
vor
zwei
Wochen
kam
und
rund
300T
Euro
umfasst,
nicht
mehr
mitgehen
–
zumal
die
Beiträge
bereits
im
Vergleich
zum
letzten
Haushalt
und
dem
ersten
Entwurf schon wieder gestiegen sind.
So
werden
wir
es
schaffen,
relativ
unproblematisch
die
bereits
beschlossenen
Themen
der
Allianz
im
Haushalt
unterzubrin
-
gen.
Das
ist
für
uns
zunächst
die
versprochene
und
dringend
notwendige
Verstärkung
der
Stadtpolizei,
für
ein
weiterhin
sicheres und sauberes Mühlheim, bei immer mehr Aufgaben für diese Kräfte.
Das
ist
unser
Parkraumkonzept
für
das
Naherholungsgebiet
und
das
sind
die
anderen
Projekte
im
Bereich
Umwelt
und
Stadtentwicklung, denen wir uns an dieser Stelle bereits mehrfach gewidmet haben.
All
das,
Herr
Bürgermeister,
hätten
Sie
ganz
locker
und
ganz
einfach
selbst,
zeitnah
und
völlig
problemlos
bereits
im
letzten
Jahr
haben
können.
Zugegeben,
die
Kreis-
und
Schulumlagensenkung
war
uns
zu
diesem
Zeitpunkt
noch
nicht
bekannt
und
eröffnet
jetzt
für
uns
relativ
einfach
eine
Möglichkeit,
die
politische
Handschrift
zu
setzen.
Aber:
Hand
aufs
Herz,
das
wäre
mit
ein
bisschen
Einsatz
und
ein
bisschen
Elan
und
auch
ein
bisschen
Willen
des
Bürgermeisters
durchaus
vorher
möglich
gewesen…
Es
bleibt
der
Dank
an
die
Stadtverwaltung,
die
in
diesen
Zeiten
einen
wirklich
guten
Job
macht
und
in
der
Vergangenheit
den Haushalt auch regelmäßig konsolidiert hat.
Es
bleibt
ein
Dank
an
meine
ehrenamtlichen
Kolleginnen
und
Kollegen
der
Allianz
und
der
CDU-Fraktion,
die
in
zahlreichen
Videokonferenzen
teils
bis
spät
in
die
Nacht,
auf
Klausurtagungen
und
in
diversen
Präsenzsitzungen
mit
und
ohne
Experten
sich
über
diesen
Haushalt
sich
informiert
haben,
Vorschläge
ausgearbeitet
und
verworfen
haben,
Ideen
eingebracht
haben
und
um
den
richtigen
Weg
gerungen
haben.
Das
hätten
wir
uns
auch
vom
Bürgermeister
erwartet,
aber
gut,
jetzt
haben
wir
es
gemacht.
Herr
Bürgermeister,
eine
letzte
Chance
sehe
ich
noch
für
den
Haushalt
2023.
Ergreifen
Sie
diese,
machen
Sie
es
anders
und
vor
allem
besser,
sonst
sehe
ich
für
Ihren
Wahlausgang
im
Jahr
2023
schwarz.
Und
schwarz
ist
ja
dann
ei
-
gentlich für die CDU eine ganz gute Farbe.
Ich
darf
feststellen:
Wir
sind
mit
der
Allianz
auf
Kurs,
der
Haushalt
trägt
unsere
Handschrift,
die
versprochenen
Projekte
sind eingearbeitet und finanziert und der Gegenwind hat uns stärker gemacht.